Vermeiden Sie diese 6 Fehler im Screendesign

Laut Umfragen verbringen wir täglich im Schnitt fast 5 Stunden vor Bildschirmen. Dabei scrollen, klicken und wischen wir durch Apps und Webseiten, die von Profis gestaltet wurden – und entwickeln dabei unbewusst ein feines Gespür für gutes Screendesign.

Nun stellen Sie sich vor: Jemand startet ein Web-based Training (WBT), das inhaltlich überzeugt, aber aussieht wie von 1990. Was passiert? Genau, es wird schneller geschlossen, als es geöffnet wurde. Wenn die User den Schliessen-Button überhaupt finden.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen anhand der sechs häufigsten Fehler beim Gestalten von Lernprogrammen einige Grundregeln, mit denen Sie Faux-Pas vermeiden.

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Autorin: Livia De Notaristefano, Multimedia-Produzentin & Berufsbildnerin
Datum: 7. Januar 2025
Lesedauer: 3 Minuten

1. Unpassende Farbwahl

Blog Somedia Learning Farben

Farben haben eine enorme Wirkung auf das Lernprogramm. Doch allzu bunte, unstrukturierte Designs lenken schnell ab. Die richtige Farbwahl sorgt für Klarheit und Orientierung. Oft gibt das Corporate Design (CI/CD) hier den Rahmen vor. Trotzdem können Sie mit diesen Tipps nichts falsch machen:

  • Weniger ist mehr: Verwenden Sie maximal zwei Akzentfarben, die sich durch das gesamte Programm ziehen.
  • Weiss als Basis: Ein weisser Hintergrund für den Hauptinhalt wirkt klar und lässt sich gut mit Bildern und Texten kombinieren.
  • Farbkonsistenz: Geben Sie den Farben eine klare Aufgabe, z. B. alle anklickbaren Elemente in Blau. Das unterstützt die Orientierung für die User.

Mit den folgenden Tools lassen sich gute Farbkombinationen kinderleicht generieren:

2. Keine einheitliche Bildsprache

Blog Somedia Learning Bildsprache

Eine konsistente Bildsprache ist entscheidend für den professionellen Look Ihres Lernprogramms. Vermeiden Sie es, verschiedene Bildstile zu mischen. Wählen Sie Illustrationen, Piktogramme und Fotos, die visuell zusammenpassen.

Ein roter Faden in der Bildauswahl schafft sofort Professionalität. Das heisst jedoch nicht, dass nur eine Art von Bild in einem Lernprogramm verwendet werden kann, eine Kombination von verschiedenen Bildtypen ist durchaus möglich. Wichtig aber auch hier: Vergeben Sie die Aufgaben klar. Für Buttons eignen sich Piktogramme, abstrakte Inhalte lassen sich gut mit Illustrationen vermitteln und Fotos helfen, sich mit dem Gezeigten zu identifizieren und einen maximalen Bezug zur Praxis zu schaffen.

3. Nicht weboptimierte Schriftarten

Blog Somedia Learning Schriftart

Die Zeiten, in denen Times New Roman oder Comic Sans dominierte, sind vorbei. Moderne Lernprogramme nutzen gut lesbare, weboptimierte Schriftarten.

Verwenden Sie Google Fonts wie Open Sans, Montserrat, Roboto oder Ubuntu. Diese Schriften sind nicht nur kostenlos, sondern auch gut lesbar und wirken professionell. Achten Sie darauf, maximal zwei Schriftarten zu nutzen: eine für Überschriften, eine für den Fliesstext.

Auch die Schriftgrösse spielt eine wichtige Rolle: Für den Fliesstext wird eine Grösse von 16 Pixeln empfohlen, um die Lesbarkeit zu gewährleisten.

4. Nicht intuitive Navigation

Blog Somedia Learning Navigation

Eine intuitive Navigation ist das A und O für ein gelungenes Lernerlebnis. Der Nutzer sollte sich voll auf den Inhalt konzentrieren können, ohne von einer komplizierten Navigation abgelenkt zu werden.

  • Platzieren Sie den Weiter-Button unten rechts und den Schliessen-Button oben rechts.
  • Das Burger-Menü gehört oben links.

Eindeutig erkennbare und funktional platzierte Navigationselemente sorgen für eine positive User Experience. Falls eine komplexere Interaktion nötig ist, helfen klare Navigationshinweise weiter.

5. Fehlender roter Faden im Layout

Blog Somedia Learning Präzision

In der Ruhe liegt die Kraft. Es mag beim Erstellen des Lernprogramms etwas langweilig anmuten, wenn der Text und die Bilder immer an derselben Stelle platziert werden, man jedes Bild immer pixelgenau zuschneidet und alle Schaltflächen bleiben, wo sie auf der letzten Folie waren. 

Sobald Sie ein Hauptlayout für Startseiten, Kapitelübersichten, Inhalts- und Fragefolien erstellt haben, sollten Sie konsequent daran festhalten. Jede Folie, die aus dem Rahmen fällt, wird den Nutzer irritieren. 

6. Unausgewogene Mischung aus Text und Bild

Blog Somedia Learning Ausgewogenheit

Eine überladene Textseite schreckt genauso ab wie eine chaotische Bildcollage. Setzen Sie auf eine ausgewogene Mischung aus Text und Bild. Dabei gilt: Maximal ein Drittel der Folie sollte mit Text gefüllt sein, um eine angenehme, leserfreundliche Struktur zu schaffen.

Das Wichtigste in Kürze

Sie kennen nun die häufigsten Fehler – so machen Sie es besser: 

  1. Farben: Setzen Sie auf maximal zwei Akzentfarben. Ein weisser Hintergrund sorgt für Klarheit und Ruhe. Geben Sie Farben eine klare Aufgabe (z. B. anklickbare Elemente in Blau).
  2. Bildsprache: Wählen Sie Illustrationen, Piktogramme und Fotos, die visuell zusammenpassen.
  3. Schriftarten: Setzen Sie weboptimierte Schriftarten (z. B. Open Sans oder Roboto) ein. Fliesstext sollte mind. Schrifgrösse 16 Pixel haben.
  4. Navigation: Platzieren Sie Button dort, wo User:innen sie erwarten: z. B. Weiter-Button unten rechts, Schliessen-Button oben rechts.
  5. Roter Faden: Bleiben Sie konsequent bei einem klaren Hauptlayout – Einheitlichkeit bei Text, Bildern und Schaltflächen sorgt für Orientierung und verhindert Irritationen bei den Nutzern.
  6. Mischung aus Text und Bild: Es gilt: Maximal ein Drittel der Folie sollte mit Text gefüllt sein, um eine angenehme, leserfreundliche Struktur zu schaffen.

Die Gestaltung eines Lernprogramms ist keine leichte Aufgabe. Lassen Sie sich von gut gestalteten Webseiten, Apps oder anderen Lernprogrammen (z. B. in unserem Portfolio) inspirieren. Speichern Sie Links oder Screenshots, die Ihnen als Referenz dienen können.

Falls Sie das Screendesign einem Profi anvertrauen möchten, stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne als Partnerin zur Seite. Wir entwickeln massgeschneiderte Screendesigns und Vorlagen, die Sie direkt in Ihren Projekt einsetzen können!

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